Mittwoch, 5. Juni 2019

Taschenbuch: Wiesbaden in der Steinzeit


Wiesbaden (mainz-kastel) – Wo sind in der hessischen Landeshauptstadt archäologische Hinterlassenschaften von Jägern und Sammlern der Altsteinzeit sowie von Bauern, Viehzüchtern und Töpfern der Jungsteinzeit entdeckt worden? Auf diese Frage gibt das 285-seitige Taschenbuch „Wiesbaden in der Steinzeit“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst eine Antwort. Es beginnt mit umstrittenen etwa 600.000 Jahre alten Knochenwerkzeugen aus Amöneburg. Zu jener Zeit jagten in der Wiesbadener Gegend Riesenlöwen, Säbelzahnkatzen, Jaguare und Geparde. Vor mehr als 30.000 Jahren folgen Hinterlassenschaften von Wildpferdjägern an der Adlerquelle in Wiesbaden und vor mehr als 17.000 Jahren bei Igstadt. Ein „weißer Fleck“ ist Wiesbaden, was die Mittelsteinzeit vor etwa 10.000 bis 7.000 Jahren betrifft, in der anderswo Jäger, Sammler und Fischer existierten. Deren Steingeräte (Mikrolithen genannt) sind so winzig, dass man einst Zwerge als ihre Hersteller betrachtete. Dagegen kennt man aus der Jungsteinzeit (Bauern-Steinzeit) Gräber, Skelettreste, Siedlungen, eine eindrucksvolle Festung am Rhein bei Schierstein, Tongefäße, Werkzeuge und Waffen (Pfeilspitzen). Erbenheim war vor ungefähr 7.000 Jahren vielleicht sogar Schauplatz von Menschenopfern und Kannibalismus. Das Taschenbuch „Wiesbaden in der Steinzeit“ ist für 11,99 Euro nur im Internet bei „Amazon“ erhältlich.

Bestellungen bei „Amazon“:
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Freitag, 25. Januar 2019

Taschenbuch über den genialen Bier-König Adolphus Busch





St. Louis / Mainz-Kastel (mainz-kastel) – Die Geschichte des jungen Mannes, der mit 18 Jahren von Kastel am Rhein aus Deutschland nach St. Louis am Mississippi in die USA auswanderte, klingt wie ein modernes Märchen. Von den 22 Kindern seines Vaters war er das Vorletzte. Bereits mit vier verlor er seine Mutter, mit zwölf seinen Vater. 1857 putzte der im Flusshandel tätige elternlose Deutsche in Amerika zeitweise noch Fenster und Fußböden. 1859 wurde er Teilhaber und 1865 Besitzer einer Großhandelsfirma. Seinen größten Erfolg feierte er als Lenker und Miteigentümer der Brauerei seines Schwiegervaters Eberhard Anheuser, die er ab 1864 zur größten in St. Louis, in den USA und vielleicht sogar der ganzen Welt entwickelte. Der Name dieses genialen und experimentierfreudigen „Bier-Königs“ ist Adolphus Busch (1839–1913). Außer Brauereien besaß er auch eine Eisfabrik, Glasfabriken, eine Wagonfabrik, Eisenbahngesellschaft, Kohlebergwerke, eine Dieselmotorenfabrik, Banken und Hotels. Er führte ein Leben in unvorstellbarem Luxus und machte sich als großzügiger Wohltäter in den USA und in seiner Heimat verdient. Bei seiner „Goldenen Hochzeit“ schenkte er 1911 seiner Gattin „Lilly“, die ihn verwöhnte und 14 Kinder gebar, eine mit Diamanten und Perlen verzierte goldene Krone sowie jedem seiner Kinder eine Villa. Zu seinen Freunden gehörten der amerikanische Präsident, der deutsche Kaiser und der britische König, die ihn respektvoll „Prince“ nannten. Bei seinen Arbeitern in der Brauerei war er der „King“. Sein Begräbnis von 1913 in St. Louis gilt als eines der berühmtesten des 20. Jahrhunderts. Seinen Erben hinterließ er ein Vermögen, das heute etwa 1,45 Milliarden US-Dollar entspricht.




Ernst Probst und Doris Probst aus Mainz-Kostheim haben über den am 10. Juli 1839 in Kastel geborenen Bier-König das 324 Seiten umfassende und reich bebilderte Taschenbuch „Adolphus Busch“ veröffentlicht, das nur bei „Amazon“ erhältlich ist. Bei ihren Nachforschungen in Deutschland und in den USA stießen sie auf eine erstaunlich hohe Zahl sich einander widersprechender Angaben über Adolphus Busch, seine Ehefrau „Lilly“ und deren Vater Eberhard Anheuser. Es heißt zum Beispiel, Ulrich Busch, der Vater von Adolphus habe 20, 21 oder 23 Kinder gezeugt. Adolphus und „Lilly“ werden 13 oder 15 Kinder angedichtet, aber es waren 14. Die Beiden hatten keinen Erstgeborenen namens Gustav, sondern eine Adoptivtochter namens Gustava. Der aus Kreuznach stammende und später in Helmstedt als Seifensiedermeister arbeitende Eberhard Anheuser soll angeblich 1843 oder 1844 in die USA ausgewandert sein. Wahrscheinlicher ist aber 1842 als Auswanderungsjahr, was Johannes Westerkamp, der Autor einer faktenreichen Magisterarbeit über Adolphus Busch erwähnt. Anheuser hatte nicht sechs Kinder, wie häufig behauptet wird, sondern mindestens acht. Wirrwarr herrscht auch über den Geburtsort von „Lilly“. In der Literatur und im Internet werden oft Kreuznach und Braunschweig erwähnt. Doch glaubhafter ist St. Louis am Mississippi.


Märchenerzähler waren am Werk, wenn es um die Militärzeit von Adolphus Busch während des „Amerikanischen Bürgerkrieges“ (1861-1865) ging. Die Angaben über die Dienstzeit reichen bis 14 Monaten und sogar mehreren Jahren. Adolphus hat nie gegen Indianer und Pferdediebe gekämpft, wie manche Autoren behaupten. Während seiner Dienstzeit als Freiwilliger, die nur ein Vierteljahr dauerte, lebte er nicht in einer Kaserne, wie reguläre Soldaten der Nordstaaten, sondern wohnte zuhause bei seiner jungen Ehefrau. Der am 10. Oktober 1913 in seiner Sommerresidenz „Villa Lilly“ im Taunus gestorbene Adolphus ist noch im selben Monat glanzvoll in St. Louis bestattet worden und nicht erst 1915 während des „Ersten Weltkrieges“.


Angesichts der großen Verdienste von Adolphus Busch als Unternehmer und Wohltäter ist es erstaunlich, dass man in seinem Geburtsort Mainz-Kastel nicht schon längst eine Straße oder einen Platz nach ihm benannt hat. Dies sollte man schleunigst nachholen, fordern die Autoren Ernst Probst und Doris Probst. Vor mehr als 100 Jahren hätte man in Kastel bereits einen Adolphus-Busch-Park haben können, für den Busch 100.000 Mark stiften wollte. Das 1902 auf Kosten von Adolphus und seines Bruder Ulrich errichtete imposante Gewölbe über der Quelle des Ochsenbrunnens in der Gemarkung Kastel existiert immer noch.


Bestellungen des Taschenbuches oder E-Books bei Amazon:
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Dienstag, 22. Januar 2019

Adolphus Busch - Der größte Sohn von Mainz-Kastel





Wiesbaden (Mainz-kastel) – Nach dem größten Sohn des Wiesbadener Stadtteils Mainz-Kastel sollte möglichst bald eine Straße oder ein Platz im Ort benannt werden. Dies regen Ernst und Doris Probst, die Autoren des neuen Buches „Adolphus Busch. Das Leben des Bier-Königs“ (Amazon), an. Der am 10. Juli 1839 als vorletztes von 22 Kindern eines Holzhändlers und Gastwirts in Kastel am Rhein zur Welt gekommene Adolphus hat wie kaum ein anderer seinen Geburtsort auf sympathische Weise weltweit bekannt gemacht. Er entwickelte die kleine Brauerei seines aus Bad Kreuznach stammenden Schwiegervaters Eberhard Anheuser in St. Louis zur größten der USA und machte sich als großzügiger Wohltäter in Nordamerika und Europa verdient. Große Summen spendete er für die Opfer von Erdbeben in Kalifornien und Italien sowie eines Rheinhochwassers vom November 1882 in Kastel. Adolphus und sein Bruder Ulrich bezahlten 1902 ein imposantes grottenartiges Gewölbe über der Quelle des Ochsenbrunnens in der Gemarkung Kastel. Der Kasteler Feuerwehr stiftete Adolphus 1904 einen großen Mannschaftswagen mit einem Requisitenwagen und zwei Hydrantenwagen, zwei Saug- und Druckspritzen und eine Schiebeleiter. Im November 1911 sagte Adolphus zu, seinem Geburtsort 100.000 Reichsmark für die Errichtung eines Adolphus-Busch-Parks zu spenden und für dessen Unterhalt aufzukommen. Doch er starb am 10. Oktober 1913 in seiner Sommerresidenz bei Lindschied im Taunus und im August 1914 begann der Erste Weltkrieg. Reste des eindrucksvollen Familiengrabes der Eltern von Adolphus Busch existieren noch heute auf dem Friedhof an der Boelckestraße in Kastel. Im Museum Castellum in Kastel erinnert eine kleine Ausstellung an den „Bier-König“, der 14 Kinder hatte.

Sonntag, 18. November 2018

6000 Jahre Kastel



Taschenbuch mit nahezu 700 Seiten über Mainz-Kastel

Mainz-Kastel (mainz-kastel) – Die Geschichte von Mainz-Kastel reicht bis in die Jungsteinzeit vor ungefähr 6000 Jahren zurück. Ungefähr so alt sind ein tönerner Schöpflöffel und Steinwerkzeuge der Michelsberger Kultur (etwa 43003500 v. Chr.) aus dem Dyckerhoff-Steinbruch (Fundstelle „Kastel 55“). Flussfunde aus dem Rhein bei Kastel dürften ein Alter von mindestens 5000 Jahren haben. Ein prachtvoller tönerner Glockenbecher der Glockenbecher-Kultur (etwa 25002000 v. Chr.) stand in einem Flachgrab am Petersberg. Andere vorgeschichtliche Hinterlassenschaften stammen aus der Bronzezeit (etwa 2300800 v. Chr.), Vorrömischen Eisenzeit (etwa 800 v. Chr.Christi Geburt) oder den vier Jahrhunderten der Römerzeit nach Christi Geburt, die besonders viele archäologische Zeugnisse beschert hat.

Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „6000 Jahre Kastel“ von Ernst Probst und Doris Probst aus Mainz-Kostheim. Es umfasst nahezu 700 Seiten und präsentiert viele Fotos, Zeichnungen und Karten. Das Taschenbuch ist für 19,99 Euro nur bei „Amazon“ unter folgender Internetadresse erhältlich:


In kriegerischen Zeiten litten die Kasteler unter Römern, Germanen, Mainzern, Schweden, Franzosen, Preußen und Österreichern. Für weiteres Leid sorgten Hochwasser, Fröste, Brände, Erdbeben und Pest. Das Taschenbuch „6000 Jahre Kastel“ schildert auch die Entwicklung der Einwohnerzahlen, Kirchen, Schulen, Kindergärten, Vereine, Wirtschaft und des Verkehrswesens. Kurz vorgestellt werden bekannte Kasteler wie witzige Fernsehfastnachter, tüchtige Politiker, clevere Bierbrauer, verdienstvolle Heimatforscher, berühmte Schauspieler und Spitzensportler. Nicht verschwiegen wird „das bundesdeutsche Nachkriegskuriosum Nr. 1“: 1945 wurden die Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim (kurz „AKK“ genannt) abrupt von Mainz abgetrennt und der Stadt Wiesbaden zur treuhänderischen Verwaltung übergeben. Dies schmerzt viele Kasteler heute noch. Kein Wunder: Mainz ist von Kastel nur rund anderthalb Kilometer entfernt, nach Wiesbaden sind es sieben Kilometer!

Ernst Probst und Doris Probst haben 2018 insgesamt fünf Taschenbücher mit thematischem Bezug zu Mainz-Kostheim und Mainz-Kastel veröffentlicht. Dabei handelt es sich um:

5000 Jahre Kostheim. Von der Steinzeit bis zum 21. Jahrhundert
Felicitas von Berberich. Die große Wohltäterin von Kostheim
Kanuten-König Christel Brandbeck. Das Leben des Wassersportlers aus Mainz-Kastel
6000 Jahre Kastel. Von der Steinzeit bis zum 21. Jahrhundert
Kastel in der Vorzeit. Von der Steinzeit bis Christi Geburt (Der Text in diesem kleinen Taschenbuch stammt aus dem großen Taschenbuch „6000 Jahre Kastel“!).

Freitag, 12. Oktober 2018

Taschenbuch über den Kanuten-König Christel Brandbeck aus Mainz-Kastel




Mainz-Kastel (mainz-kastel) - In einem Alter, in dem andere Spitzensportler schon längst nicht mehr aktiv sind, drehte er erst richtig auf. Christian Brandbeck (1935 geboren), genannt „der Christel“, aus Mainz-Kastel wurde mit 61 im Einer-Canadier in Schweden in der Altersklasse ab 50 Jahren zum erstenmal Weltmeister. Im Zweier-Canadier holte er mit 63 in Südafrika den zweiten und mit 64 in Ungarn den dritten Weltmeistertitel. Seine sportliche Karriere verlief ungewöhnlich. Er war zunächst Fußballspieler, bevor er sich als 18-Jähriger der „Kasteler Ruder- und Kanu-Gesellschaft 1880 e. V.“ anschloss und eine Erfolgsserie ohnegleichen hinlegte. Innerhalb von 50 Jahren wurde er dreimal Weltmeister, zweimal internationaler Meister, sechsmal Deutscher Meister, zwölfmal Südwestmeister, 37mal Süddeutscher Meister und 85mal Hessenmeister! Nie hat er einen Trainer bemüht, sondern sich durch Lesen einschlägiger Bücher alles selbst beigebracht. Erst mit 68 trat er zum letztmals zu einem Wettkampf an. Seine sportliche Frau Marianne, mit der er 2010 „Goldene Hochzeit“ feierte, war stets seine beste Begleiterin. Das Taschenbuch „Kanuten-König Christel Brandbeck“ von Ernst Probst und Doris Probst erzählt sein Leben in Wort und Bild. Es umfasst 108 Seiten und zeigt zahlreiche Abbildungen aus dem Privatarchiv von Christel Brandbeck.

Bestellungen nur bei Amazon unter der Internetadresse
https://www.amazon.de/dp/1724123300/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1539323815&sr=8-1&keywords=Christel+Brandbeck

Mittwoch, 1. August 2018

"5000 Jahre Kostheim" - Buch über einen Ort am Main



Mainz-Kostheim (mainz-kastel) – Haben sich in der Gegend von Kostheim am Main bereits in der Steinzeit frühe Jäger oder Bauern aufgehalten? Hat man Hinterlassenschaften aus der Bronzezeit und Vorrömischen Eisenzeit gefunden? Welche Funde liegen aus der Römerzeit vor? Wie hat sich die Einwohnerzahl entwickelt? Seit wann heißt der Ort Kostheim oder Mainz-Kostheim?

Auf diese und viele andere Fragen gibt das Taschenbuch „5000 Jahre Kostheim“ von Ernst Probst und Doris Probst eine Antwort, das nur bei Amazon erhältlich ist. Das umfangreiche Werk des Ehepaares umfasst 563 Seiten mit zahlreichen Abbildungen (Fotos, Zeichnungen, Karten, Gemälde).

Geschildert werden das Auf und Ab von Kostheim im Laufe der Geschichte, die mit seltenen archäologischen Funden einer Geweihaxt und von Steinbeilen beginnt. Wiederholt sind der Ort und die katholische Kirche „St. Kilian“ am Mainufer zerstört worden. Zu leiden hatte die Bevölkerung aber auch unter Naturkatastrophen (Dürre, Überschwemmungen, Eisgänge, Erdbeben).

Erstaunlich ist, welche hohen Gäste (Kaiser, Könige, Herzöge, Bischöfe) auf die Insel Maaraue oder nach Kostheim kamen. Auf der Maaraue hielten sich die bedeutenden Kaiser Karl der Große und Barbarossa auf. Beim Reichsfest zu Pfingsten 1184 sind angeblich bis zu 70.000 Gäste auf der Maaraue gewesen, was kaum vorstellbar ist. Napoleon war mehr als nur einmal hier.

Und wer hat nicht schon alles – zumindest zeitweise – in Kostheim gelebt? Beispielsweise ein falscher Prophet, eine große Wohltäterin, ein berühmter Augenarzt, tüchtige Firmengründer, mutige Pfarrer,  kampfstarke Boxer, engagierte Umweltschützer, erfolgreiche Autoren und verdienstvolle Heimatforscher.

Reich war Kostheim stets, was die Zahl der Vereine und Gaststätten betrifft. Manches ist aber auch verschwunden. Zum Beispiel die drei Kinos, die es einst im Ort gegeben hat.

Montag, 30. Juli 2018

5000 Jahre Kostheim - Taschenbuch von Ernst Probst und Doris Probst



Mainz-Kostheim (mainz-kastel) - Lange zurück reicht die Geschichte von Kostheim an der Mündung des Mains in den Rhein. Sie beginnt sicherlich bereits in der Jungsteinzeit vor rund 5000 Jahren, wenn nicht sogar noch früher, was seltene archäologische Funde beweisen. Reicher sind allerdings die Hinterlassenschaften aus der Römerzeit in den Jahrhunderten nach Christi Geburt. Im Mittelalter kamen Kaiser, Könige, Fürsten, Bischöfe und Ritter nach Kostheim. Auf der Insel Maaraue fand Pfingsten 1184 mit schätzungsweise 70.000 Besuchern das größte Fest statt, das man bis dahin in Deutschland feierte. In kriegerischen Zeiten litten die Kostheimer unter Römern, Germanen, Schweden, Franzosen, Preußen und Österreichern. Für weiteres Leid sorgten Hochwasser, Fröste, Brände, Erdbeben und Pest.

Das Taschenbuch „5000 Jahre Kostheim“ schildert auch die Entwicklung der Einwohnerzahlen, Kirchen, Schulen, Kindergärten, Vereine, Wirtschaft und des Verkehrswesens. Kurz vorgestellt werden etliche bekannte Kostheimer, darunter ein falscher Prophet, ein mutiger Pfarrer, ein hingerichteter Revolutionär, ein kampfstarker Boxer und eine erfolgreiche Romanautorin. Nicht verschwiegen wird „das bundesdeutsche Nachkriegskuriosum Nr. 1“: 1945 wurden die Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim (kurz „AKK“ genannt) abrupt von Mainz abgetrennt und der Stadt Wiesbaden zur treuhänderischen Verwaltung übergeben. Dies schmerzt viele Kostheimer heute noch.

Autoren des Taschenbuches „5000 Jahre Kostheim. Von der Steinzeit bis zum 21. Jahrhundert“ sind Ernst Probst und Doris Probst. Das Ehepaar lebt seit 1983 in Mainz-Kostheim nahe der Grenze zu Mainz-Kastel. Bei den Recherchen erfuhren die Autoren  überrascht, dass nahe ihres Domizils in Kostheim ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit gefunden worden ist.

Das Taschenbuch über Kostheim umfasst 563 Seiten mit zahlreichen Fotos, Gemälden und Zeichnungen. Es ist bei „Createspace“ www.createspace.com erschienen und nur bei „Amazon“ unter der Internetadresse www.amazon.de erhältlich. Bei „Amazon“ findet man diesen Titel, wenn man nach „5000 Jahre Kostheim“ fragt. Zum Gelingen des Taschenbuches haben der „Heimatverein Kostheim“ und das „Heimatmuseum Kostheim“ beigetragen, wofür die Autoren sehr dankbar sind. Von Ernst Probst stammen auch die Taschenbücher „Julchen Blasius. Die Räuberbraut des Schinderhannes“ und „Der Schwarze Peter. Ein Räuber im Hunsrück und Odenwald“. Auf den „Schwarzen Peter“ geht die Redewendung „den Schwarzen Peter zuschieben“ zurück.

Freitag, 4. Juli 2008

Der Tierpark Kastel

Mainz-Kastel - Der kleine "Tierpark Kastel" im Biotop Petersberg zeigt Besuchern in familiärer Atmosphäre die heimische Tierwelt. Er liegt in Nachbarschaft des Aquaristik-Vereins "Cyperus" und des Gewerbegebietes Mainz-Kastel (Stadtkreis Wiesbaden) in Hessen.

Zu sehen sind Ziegen, Schafe, Ponys, Hasen, Gänse, Enten, Hühner, Wasserschildkröten, Fische und ein Bienenvolk. Im Streichelgehege können Kinder ihre vierbeinigen Freude anfassen. Fotografen und Hobbyfilmer finden an den Gehegen und Teichen viele interessante Pflanzen- und Tiermotive. Kinder können nach einem Rundgang einen kleinen Spielplatz nutzen und Erwachsene sich ausruhen.

Der „Tierpark Kastel“ wird vor allem durch Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Helfern/innen aus dem Vorstand und wenigen Vereinsmitgliedern betrieben. Auf Wunsch werden für Kindergärten oder Schulen Führungen durchgeführt. Der Eintritt ist frei, aber Spenden und der Kauf von Tierfutter sind sehr willkommen.

Die Anfänge des "Tierparks Kastel" reichen bis Ende der 1950-er Jahre zurück. Damals holte Franz Geißler (gest. 2000) die ersten Huftiere in den Cyperus-Verein, der eigentlich ein Aquaristik-Verein ist, auf das Gelände am Petersberg. Als immer mehr Tiere hinzukamen, ging der Tierpark Kastel aus dem Cyperus-Verein hervor. 1968 wurde der Verein zur Erhaltung und Förderung des Tiergartens Mainz-Kastel gegründet.

Mehrfach war der Fortbestand des idyllisch gelegenen "Tierparks Kastel" in Gefahr. Aber immer wieder erreichten engagierte Freunde des Tierparks, dass es weiter ging.

Im Sommer 1997 gründete der Stadtrat Rainer Schuster die Arbeitsgemeinschaft Biotop Petersberg. Diese sieht das ganze Gelände als Einheit an und will es als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung in den Wiesbadener Stadtteilen Amöneburg, Kastel und Kostheim erhalten.

Tierpark Kastel
Untererer Zwerchweg
55252 Mainz-Kastel
http://www.tierpark-kastel.de
Tierpark (at) mainz-kastel.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag: 10-17 Uhr
Sonntag: 11-17 Uhr
Montag: geschlossen
In den Wintermonaten vom 1. November bis zum 31. März wird 1 Stunde früher geschlossen!

Donnerstag, 3. Juli 2008

Der Glockenbecher vom Petersberg in Mainz-Kastel

Der archäologische Fund eines geometrisch verzierten tönernen Glockenbechers vom Petersberg in Mainz-Kastel belegt die Anwesenheit von Angehörigen der so genannten Glockenbecher-Kultur, die in der Jungsteinzeit von etwa 2500 bis 2000 v. Chr. nachweisbar ist. Die Bezeichnung Glockenbecher-Kultur fußt auf dem weitmundigen Becher in Gestalt einer umgestülpten Glocke, der als typisches Tongefäß jener Kultur gilt. Jene Kultur war von Portugal im Westen bis nach Ungarn im Osten sowie von Italien im Süden bis nach England im Norden verbreitet. Außer in den genannten Ländern war sie auch in Spanien, Frankreich, Holland, Deutschland, der Schweiz, Österreich, der Tschechoslowakei und Polen vertreten. Der Glockenbecher vom Petersberg wird im Landesmuseum Mainz aufbewahrt.

Literatur über Mainz-Kastel

DIEHL, Fritz: Von Castellum bis Kastel, Mainz-Kastel 1985
DIEHL, Fritz: 2000 Jahre Kastel. Jubiläumsbuch zur 2000-Jahr-Feier, Mainz-Kastel 1990
DIEHL, Fritz: 2000 Jahre Kastel in Wort und Bild, Mainz-Kastel 1990

Freitag, 27. Juni 2008

Video: "Idylle im Cyperus-Park von Mainz-Kastel"



Video: "Idylle im Cyperus-Park von Mainz-Kastel" von "urzeit" bei Youtube
http://de.youtube.com/watch?v=4eiLD9PtVng

Beschreibung des Videoclips:

Der Cyperus-Park des „Vereins für Aquarien- und Terrarienkunde und Naturschutz e. V. 1901 Mainz" am Petersberg in Mainz-Kastel (Stadtkreis Wiesbaden) bietet zahlreiche botanische und zoologische Attraktionen: von drei Quellen gespeiste Naturweiher, alte Buchen, Ulmen und Weiden sowie ein Schauhaus mit Terrarien.

Das Casino zum Frohsinn 1886 in Mainz-Kastel

Das „Casino zum Frohsinn 1886“ wurde im Herbst 1886 gegründet. Es gehört zu den zehn ältesten Karnevalsvereinen Deutschlands. Noch älter sind folgende acht Vereine: Carneval Verein Bad Camberg (1832), Binger Carneval Verein (1833), Mainzer Ranzengarde (1837), Mainzer Carneval Verein (1838), Wormser „Narhalla“ (1840), Karneval-Gesellschaft „Narhalla“ Darmstadt (1846), Haubinger Fastnachtsgesellschaft (1857), Wiesbadener Carneval-Gesellschaft „Sprudel“ (1862). 1909 erfolgte die Gründung des Komitees im Vereinshaus „Casino zum Frohsinn“. 1895 verlieh der Großherzog von Hessen-Darmstadt das Korporationsrecht.

Die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Kastel

Die Geburtsstunde der „Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Kastel“ schlug am 16. Juni 1866, als Mitglieder der „Kasteler Demokratischen Turngemeinde von 1846“ auf Betreiben von Jakob Schick eine Turnerfeuerwehr gründeten. 1934 trennte sich die Wehr von den Turnern und hieß von da ab „Freiwillige Feuerwehr Mainz-Kastel 1866“. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte am 14. Dezember 1947 die Wiedergründung. Das Gerätehaus und das Feuerwehrheim befinden sich „In der Witz 20“.

Die Kasteler Fußballvereinigung 06 e. V.

Die „Kasteler Fußballvereinigung 06 e. V.“ (KFV) wurde 1906 in der Gaststätte „August Hambach“ (heute „Piccolo“) in Kastel gegründet. Ihre Vereinsfarben sind Gelb-Schwarz. Das Vereinsheim befindet sich im Bereich des KFV-Stadions.

Der Kasteler Krankenhaus-Verein

Der „Kasteler Krankenhaus-Verein“ (KKV) wurde am 12. November 1889 im Stadtratssaal des Stadthauses in Kastel von Sanitätsrat Dr. Wallenstein für die Einwohner von Kastel und Amöneburg gegründet. Fortan leisteten seine Mitglieder auf vielen sozialen Gebieten wichtige Hilfe. Als Vereinshaus diente anfangs das Brauhaus „Zum goldenen Anker“. Während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) und danach ruhte die Vereinarbeit. In den 1960-er Jahren stieß man durch die Bautätigkeit in Mainz-Kastel auf die Grundstücke des KKV. Man sprach den Heimatforscher Kurt Hebach an und dieser aktivierte den KKV wieder. Seit 1974 wird die Gemeindekrankenpflege vom KKV finanziert. Ab 1980 wirkte er als Träger der Zentrale für ambulante Dienste im Bereich von Amöneburg, Kastel und Kostheim. Weil die Satzungen von 1889 nur eine Verwendung des Vermögens in Kastel und Amöneburg vorschrieben, mussten diese um Kostheim erweitert werden. Der Kasteler Krankenhausverein nimmt heute die Aufgaben einer Sozialstation wahr: Er bietet häusliche Alten- und Krankenpflege, Vorbeugungsmaßnahmen sowie die Ausführung ärztlicher Verordnungen wie Injektionen, Anlegen von Verbänden, Setzen von Kathedern und Spülungen. Die zur Pflege benötigten Hilfsmittel wie Krankenbetten, Toiletten- und Rollstühle stellt der KKV zur Verfügung. Für die Patienten sind die Pflege und Betreuung kostenlos. Die Pflegetätigkeiten werden von examinierten Fachkräften vorgenommen. Zivildienstleistende erledigen Einkäufe für kranke und alte Menschen, führen kleine Hausarbeiten aus und begleiten die Patienten zu Arztbesuchen. Ein diplomierter Sportlehrer leitet einen Turnunterricht für haltungssschwache Schulkinder der ersten Schuljahre. Die Aktivitäten des KKV werden vor allem durch sein Vermögen finanziert.

Die Kasteler Musikanten - Katholische Kirchenmusik von 1926 e. V.

Im Spätsommer 1926 entschlossen sich einige junge Männer aus Mainz-Kastel, gemeinsam zu musizieren. Anfangs probten sie in der Gaststätte „Stehling“ in der Wiesbadener Straße. In der zweiten Jahreshälfte 1926 gewährte der Karnevalsverein „Casino zum Frohsinn – Katholischer Männerverein“ ein Darlehen für die jungen Musiker, damit diese Instrumente und Noten kaufen konnten. Damit war der Grundstein für die Gründung der „Musikabteilung des Katholischen Männervereins“ gelegt. Im Dezember 1926 traten 16 Musiker dem „Katholischen Männerverein“ bei. Als Gründungstag wurde damals der 1. August 1926 festgelegt. In der Folgezeit fanden die Proben im Vereinshaus des Männervereins „Zum Frohsinn“ unter Leitung von Albert Länge statt. Die Musikgruppe spielte bei weltlichen und kirchlichen Anlässen. Nach zahlreichen Proben präsentierte sich die bald auf 20 Musiker angewachsene Bläsergruppe während der Fronleichnamsprozession der Öffentlichkeit. Von 1949 bis 1970 wirkte die Gruppe als Gardekapelle der Kasteler Jokusgarde. 1974 lösten sich die Musiker vom „Casino zum Frohsinn – Katholischer Männerverein“ und waren fortan selbstständig als Verein aktiv. Anfangs dienten die Clubräume der TG Kastel und das Vereinsheim des Kasteler Hundesportvereins in der Ludwig-Wolker-Straße als Probenräume. Später wurden geeignete Räume im Westflügel der Reduit gemietet. Seit 1971 ist die Kapelle als großes Gardemusikcorps der Mainzer Ranzengarde aktiv. Außerdem tritt sie in der Gardeuniform der Mainzer Ranzengarde gemeinsam mit der Garde zum „Kampf gegen Mucker und Philister“ bei zahlreichen Umzügen auf. Seit 1981 führt der Verein jeweils am zweiten Oktoberwochenende in Mainz-Kastel ein zünftiges Oktoberfest durch. 2001 wurde das 75-jährige Jubiläum gefeiert. Die „Kasteler Musikanten“ gestalten Gottesdienste, Trauerfeiern, Hochzeiten, Konzerte, bunte Abende, Frühschoppen und Fastnachtssitzungen.

Der Vereinsring Kastel

In der Gaststätte „Zur Alten Post“ in Mainz-Kastel wurde 1951 der „Vereinsring Kastel“ gegründet. Sein Ziel: die Lösung gemeinsamer Probleme und gegenseitige Hilfe und Loyalität. Initiatoren waren der Kasteler Rektor und Heimatforscher Gottfried Dörr sowie Mathias Beaury, Fritz Diehl, Lorenz Schott, Adolf Schuchmann, Dr. Josef Ebert, Toni Humm und Alex Wittmann. Als erster Vorsitzender fungierte Gottfried Dörr. Dem Vereinsring gehören jeweils zwei Vertreter der angeschlossenen Vereine an.

Ein kleiner Wald namens Glacis in Mainz-Kastel

Bei der Glacis handelte es sich um einen kleinen Wald, der sich über das Gebiet der heutigen Steinern Straße bis zur Kostheimer Gemarkung erstreckte. Auf der Kasteler Seite befand sich die Backsteinmauer der ehemaligen Pionierkaserne, in die man von der Straße In der Witz aus eintrat. Auf der anderen Seite – in Richtung Krautgärten – lag der Entenweiher mit einem kleinen Sumpfgebiet, das sich bis zu den heutigen Krautgärten hinzog. Dort lebten unter anderem Feuersalamander und Laubfrösche. Etwa in der Mitte der Glacis war ein Sportplatz, auf dem die Hand- und Fußballer des Sportvereins „Borussia“ spielten. 1935/1935 wurde die Glacis abgeholzt und das Heeres-Zeugamt errichtet.

Das Gemeindewappen von Mainz-Kastel

Das Gemeindewappen von Kastel hatte im Laufe der Jahrhunderte kein einheitliches Aussehen. Ein Siegel aus dem Jahre 1508 zeigt ein Bild des heiligen Georg. Dagegen sind auf einem Ratssiegel aus dem 17. Jahrhundert mit geteiltem Barockschild zwei Muscheln zu sehen. In dem Werk „Wappen der Städte des Großherzogtums Hessen“ von 1843 wird eine Muschel mit acht Rippen dargestellt. In einem 1885 erschienenen Wappenbuch von J. Siebmacher ist zu lesen, das bis in die Neuzeit geführte Wappen bilde eine silberne Muschel mit acht Rippen in rotem Feld ab und auf dem Wappenschild befinde sich eine rote Krone mit vergoldeten Spitzen. In dem Buch „Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart“ von 1905 meinte Karl Johann Beilmeyer, das Wappen von Kastel sei eine Muschel im roten Schild gewesen, auf dem sich ein goldener Marienkrone-Zinnenkranz befand. Vor der Eingemeindung von Kastel nach Mainz hatte die Muschel auf dem Wappen 22 Rippen. Ein Foto vom 1. April 1908, dem Tag der Eingemeindung, zeigt das Kasteler Stadthaus mit einer Muschel mit sieben Rippen. Das 1960 von Gottfried Dörr veröffentlichte Geschichtsbuch enthält eine Muschel mit Mauerkrone. Anlässlich des 2000-jährigen Bestehens von Kastel wurde 1990 die Muschel auf dem Wappen ebenfalls mit einer Mauerkrone darüber ergänzt, womit man an die Umwehrung Kastels erinnern wollte. Was die Muschel auf dem Kasteler Wappen symbolisiert, ist umstritten. Einerseits heißt es, es solle eine Pilgermuschel gewesen sein, wie man sie als Andenken von einer Pilgerreise zum legendären Grab des heiligen Jakob († 44 n. Chr.) in Santiago de Compostela nahe der Atlantikküste (Spanien) mitbrachte. In Kastel bestand fast 1000 Jahre lang eine „Jakobsbruderschaft“. Andererseits deutet man die Muschel auf dem Wappen als Symbol der Flößer und Färcher (Ruderbootsverkehr). Die Muschel wurde im Laufe der Zeit auch mit neun oder zwölf Rippen und wechselnden Farben dargestellt.

Die Ruthof-Werft in Mainz-Kastel

1872 gründete Christoph Ruthof in Kastel eine Schiffswerft. In der Anfangszeit stellte man die Schiffe noch in Holzbauweise her. Dank des technischen Fortschritts erlebte die Kasteler Schiffswerft einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Bis 1929 wurden rund 1000 Schiffe gebaut: Motorschiffe, Frachtschiffe, Schleppschiffe und Fahrgastschiffe. Ab 1975 war die Ruthof-Werft nicht mehr existenzfähig. 1982 räumte man die Werft von allen Aufbauten. Damit fand eine große Schiffsbau-Epoche am Rhein eine trauriges Ende. Nach dem Firmengründer ist der Christoph-Ruthof-Weg in Mainz-Kastel benannt. Die Originalfahne der Ruthof-Werft wurde von dem Mainz-Kostheimer Bäckermeister Werner Schmitt ersteigert und dem „Museum Castellum“ gestiftet.

Der Kasteler Gewerbeverein

Der „Kasteler Gewerbeverein“ wurde am 21. März 1985 von Kaufleuten, Handwerkern und Freiberuflern im Hotel-Restaurant „Zum Schnackel“ gegründet. Er schrieb sich Qualität, Leistung und Fortschritt auf seine Fahne. Laut Satzung bezweckt der Gewerbeverein „die Wahrnehmung und Förderung der gesamten wirtschaftlichen, beruflichen und sozialen Interessen seiner Mitglieder durch beratende Tätigkeit im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Nach einjähriger Vorbereitungszeit fand im September 1987 im Kasteler Bürgerhaus die erste Gewerbeschau statt. Vom „Kasteler Gewerbeverein“ wurden auch das „Rasselfest“, vorweihnachtliche Aktionen und das „Wirterennen“ initiiert.

Die Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e. V. 1980

Die „Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e. V. 1980“ (GHK) wurde am 26. September 1980 im Bürgerhaus von Mainz-Kastel gegründet. Als Initiator machte sich der Heimatforscher Fritz Diehl verdient. Bei der Gründungsversammlung traten 25 Bürger aus den Bereichen Wirtschaft, Handel, Banken und Politik der GHK bei. Die Satzung der GHK wurde von dem Rechtsanwalt und Notar Herbert Coen sowie von Fritz Diehl, Kurt Hebach, Adolf Schuchmann, Gregor Weeser-Krell, Manfred Kleinort, Heinz Michel und Horst Stange ausgearbeitet. Darin heißt es: „Der Satzungszweck wird durch die Förderung und Stärkung der Heimatpflege und Heimatkunde und der die Heimatgeschichte von Kastel betreffenden Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung verwirklicht“. Eine der ersten Aktivitäten war 1982 ein Diavortrag mit Bildern aus Alt-Kastel, um das Geschichtsbewusstsein der Einwohner zu wecken. 1984 weihte man das in einer Kasematte der Reduit eingerichtete „Historische Kasteler Zimmer“ ein, in dem römische Funde ausgestellt waren. 1987 gründete die GHK den Trajanus-Förderkreis zur Unterstützung der kulturellen Arbeit. Anlässlich der 2000-Jahr-Feier von Mainz-Kastel wurde am 9. Mai 1999 das „Museum Castellum“ in der Reduit eröffnet. Die GHK gab die Geschichtsbücher „Von Castellum bis Kastel“ (1985) und „2000 Jahre Kastel in Wort und Bild“ (1990) aus der Feder von Fritz Diehl heraus. 1997 erwarb die GHK die „Bastion von Schönborn“ am Rheinufer von Mainz-Kastel, die 1998 mit Kasteler Flößermuseum, Gastronomie und Biergarten eröffnet wurde.
Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e. V. 1980
Rheinufer, 55252 Mainz-Kastel,
Telefon 06134/65272 oder 62993

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Literatur über Mainz-Kastel
DIEHL, Fritz: Von Castellum bis Kastel, Mainz-Kastel 1985
DIEHL, Fritz: 2000 Jahre Kastel. Jubiläumsbuch zur 2000-Jahr-Feier, Mainz-Kastel 1990
DIEHL, Fritz: 2000 Jahre Kastel in Wort und Bild, Mainz-Kastel 1990

Der Taucher Kurt Planitzer aus Mainz-Kastel

Kurt Planitzer ging als Tauchermeister in die Ortsgeschichte von Mainz-Kastel ein. Er kümmerte sich unter anderem darum, dass die Waschbrücke („Waschbrickelche“) am Rheinufer, an der Kasteler Frauen schmutzige Wäsche wuschen, einsatzfähig blieb. Außerdem war er am Wiederaufbau der Rheinbrücke zwischen Mainz-Kastel und Mainz beteiligt und nahm Reparaturen an Schiffsrümpfen vor. Einer seiner mehr als 27 Kilogramm schweren Taucherschuhe wird im „Museum Castellum“ aufbewahrt.

Die Ludwigsplatzschule in Mainz-Kastel

Ludwigsplatzschule hieß die Schule am Ludwigsplatz in Mainz-Kastel, die am 12. August 1911 eingeweiht wurde. Durch ihren Bau löste die Stadt Mainz das Versprechen ein, nach der Eingemeindung im Jahre 1908 in Kastel eine Schule zu errichten. Erster Rektor der Ludwigsplatzschule war der Hauptschullehrer Butz. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges (1914–1918) diente diese Schule als Rekrutendepot, danach wurde dort eine Klasse mit französischen Schülern unterrichtet. Nach einem schweren Luftangriff auf Mainz während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) nahm die Ludwigsplatzschule einige obdachlose Klassen der Mainzer Mittelschule auf. Beim Luftangriff im September 1944 auf Mainz-Kastel brannten die Turnhalle und das Hausmeisterwohnhaus nieder. Das unzerstörte Hauptschulgebäude diente danach als Sitz von Ortsverwaltung, Polizei, Standesamt, Wirtschaftsamt, Ernährungsamt, Post und Apotheke. In einem Schulsaal richtete man einen behelfsmäßigen Betsaal ein. 1953 wurde der zerstörte Zeichensaal zu einer modernen Aula ausgebaut. Ab 1963 hieß die Volksschule am Ludwigsplatz „Gustav-Stresemann-Schule“. Von 1966 an gehörte die Pavillonschule „In der Witz“ – bis dahin als „Wilhelm-Leuschner-Grundschule“ bezeichnet – zur „Gustav-Stresemann-Schule“ am Ludwigsplatz. Beide Schulen hatten nun eine Schulleitung. Am 19. Januar 1989 wurde die renovierungsbedürftige Turnhalle nach dem Umbau eingeweiht. Dank der Spende eines Wiesbadener Unternehmens und durch die Hilfe des Kasteler Ortsbeirates war es möglich, eine Schuldruckerei einzurichten.Um letztere hat sich der Kasteler Schriftsetzer Peter Muttke besondere Verdienste erworben.

Das Rathaus von Kastel

Mitte des 14. Jahrhunderts tagten der Schultheiß und das Gericht im Beisein sämtlicher Männer der Gemeinde Kastel im Freien auf dem Kirchhof bei der katholischen Kirche. 1510 wurde erstmals ein Gerichts- oder Rathaus erwähnt. An einer Ecke des Gebäudes befand sich die Schandsäule, auf deren Podest Verurteilte an Eisenschellen gefesselt stehen mussten. 1667 wurde das Rathaus instandgesetzt. 1689 brannten französische Soldaten Kastel nieder, damit die anrückenden Deutschen dort keinen Schutz finden sollten. Dabei wurde auch das Rathaus zerstört. 1694 veräußerte die Gemeinde das Trümmergrundstück, auf dem das Rathaus gestanden hatte, für 40 Gulden an den Oberschultheiß, kaufte es aber nach dessen Tod zurück. Mit der Summe, die der Gemeindebäcker der Gemeinde lieh, richtete diese das Gemeindebackhaus an der Ecke Schützenstraße/Rathausstraße gegenüber dem Pfarrhof als Rathaus ein. Dort wurde die Ausrüstung der Landmiliz sowie die Feuerspritze mit den Feuereimern untergebracht. Am 23. Juli 1755 beschloss die Gemeinde, auf dem alten Standplatz des Rathauses ein neues zu errichten. Das für 4500 Gulden erbaute neue Rathaus wurde 1756 bezogen. In das Mauerwerk fügte man angeblich einen Stein der einstigen Römerbrücke über den Rhein ein. Über dem Eingang stand die lateinische Inschrift „De Labore et aere Castellensium“ – zu deutsch: „Von der Arbeit und dem Geld der Kasteler erbaut“. Das Behelfsrathaus im Gemeindebackhaus wurde für 1050 Gulden an den Bäcker verkauft. 1786 zog der Amtsvogt von Kastel, damals der höchste kurfürstliche Beamte im Ort, in den oberen Stock des Rathauses ein. Obwohl er eine jährliche Miete entrichten sollte, zahlte er bis 1792 nichts. Zwischen 1792 und 1914 waren französische Soldaten im Rathaus einquartiert. Während der Belagerung 1813/1814 diente das Rathaus als Lazarett für französische Soldaten. Um 1820 brach im Rathaus ein Feuer aus, dem viele wichtige Urkunden zum Opfer fielen. Nach dem Abriss des Rathauses in den 1880-er Jahren errichtete man stattdessen ein großes dreigeschossiges Blendsteinhaus, das neben den kleinen einstöckigen Kasteler Wohnhäusern riesig wirkte. Im Kellergeschoß waren Haushaltskeller, eine Waschküche, ein Gefängnis und Fuhrwerkswagen untergebracht. Im Erdgeschoß befand sich die Bürgermeisterei und in den oberen Stockwerken wohnten Lehrerfamilien. 1911 zogen die Ortsverwaltung und die Polizei in die nach dem Neubau der Ludwigsplatzschule leergewordene alte Schule. Bei einem Bombenangriff am 8. September 1944 wurde das Rathaus zerstört. Danach quartierte man die Ortsverwaltung und die Polizei in die Ludwigsplatzschule ein. Im Herbst 1949 zogen die Ortsverwaltung und die Polizei in ein Haus der Straße „In der Witz“ ein, das die Hutfabrik Kubach verlassen hatte.