Freitag, 27. Juni 2008
Der Kasteler Krankenhaus-Verein
Der „Kasteler Krankenhaus-Verein“ (KKV) wurde am 12. November 1889 im Stadtratssaal des Stadthauses in Kastel von Sanitätsrat Dr. Wallenstein für die Einwohner von Kastel und Amöneburg gegründet. Fortan leisteten seine Mitglieder auf vielen sozialen Gebieten wichtige Hilfe. Als Vereinshaus diente anfangs das Brauhaus „Zum goldenen Anker“. Während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) und danach ruhte die Vereinarbeit. In den 1960-er Jahren stieß man durch die Bautätigkeit in Mainz-Kastel auf die Grundstücke des KKV. Man sprach den Heimatforscher Kurt Hebach an und dieser aktivierte den KKV wieder. Seit 1974 wird die Gemeindekrankenpflege vom KKV finanziert. Ab 1980 wirkte er als Träger der Zentrale für ambulante Dienste im Bereich von Amöneburg, Kastel und Kostheim. Weil die Satzungen von 1889 nur eine Verwendung des Vermögens in Kastel und Amöneburg vorschrieben, mussten diese um Kostheim erweitert werden. Der Kasteler Krankenhausverein nimmt heute die Aufgaben einer Sozialstation wahr: Er bietet häusliche Alten- und Krankenpflege, Vorbeugungsmaßnahmen sowie die Ausführung ärztlicher Verordnungen wie Injektionen, Anlegen von Verbänden, Setzen von Kathedern und Spülungen. Die zur Pflege benötigten Hilfsmittel wie Krankenbetten, Toiletten- und Rollstühle stellt der KKV zur Verfügung. Für die Patienten sind die Pflege und Betreuung kostenlos. Die Pflegetätigkeiten werden von examinierten Fachkräften vorgenommen. Zivildienstleistende erledigen Einkäufe für kranke und alte Menschen, führen kleine Hausarbeiten aus und begleiten die Patienten zu Arztbesuchen. Ein diplomierter Sportlehrer leitet einen Turnunterricht für haltungssschwache Schulkinder der ersten Schuljahre. Die Aktivitäten des KKV werden vor allem durch sein Vermögen finanziert.
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