Freitag, 20. Juni 2008

Die Brunnen von Mainz-Kastel

Eiserne Brunnen
In Mainz-Kastel standen früher sieben, etwa 1,20 Meter hohe aus Eisen gegossene Brunnen. Als es noch nicht überall im Ort Wasserleitungen gab, was zur Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert der Fall war, dienten diese Brunnen als Zapfstelle für die armen Leute. Die sieben Brunnen befanden sich am Ludwigsplatzkreisel gegenüber der Ludwigsplatz-Apotheke, am Hohen Eck, im Philippsring in Höhe des Wallenstein-Klober-Hauses, am alten Kirchen-Eck, an den Brückentreppe in der Eisenbahnstraße, auf einer kleinen Insel in der Frühlingsstraße und im Hof der Reduit-Kaserne.

Geschichtsbrunnen
1993 wurde der von Fritz Diehl initiierte „Kasteler Geschichtsbrunnen“ am Paulusplatz in Mainz-Kastel erbaut. Die künstlerische Gestaltung lag in den Händen des Kasteler Künstlers Dieter Schade. Der Geschichtsbrunnen wurde 1994 eingeweiht.

Ochsenbrunnen
Der Ochsenbrunnen befindet sich am Fuß des Ochsenbrunnenberges im Gewann Ochsenbrunnen in der Gemarkung Kastel. Er liegt etwa 200 Meter von der rechten Seite der Boelckestraße entfernt am erweiterten Autobahnkleeblatt Rhein-Main inmitten einer Baumgruppe. Wie er entstand und zu seinem Namen kam, schildert eine alte Sage: An einem heißen Sommertag pflügte ein Kasteler Landwirt mit seinem Ochsengespann an einem Abhang. Plötzlich ließ sich der Pflug nicht mehr weiter bewegen, Wasser quoll aus der Furche hervor, Gespann und Pflug versanken im Morast. Nur mit Mühe konnte der Landwirt seine Ochsen in Sicherheit bringen. Die Quelle sprudelte unaufhörlich und ihr Wasser floss durch die Gemarkung Kastel zum Rhein. Der Verlauf des Baches hat im Laufe von Jahrhunderten mehrfach verändert. Nach Fertigstellung der Festungsanlagen leitete man das Wasser in die Festungswälle und nach Schleifung der Festung teilweise in den Entenweiher. Heute ist der Bach ab der Gewann Dunkelwiese an der Boelckestraße kanalisiert. 1902 ließ der aus Kastel stammende amerikanische Bierbrauer Adolphus Busch (1839–1913) die Quelle des Baches fassen und darüber ein grottenartiges Gewölbe errichten, das etwa 6 Meter breit, 4 Meter hoch und 6 Meter tief ist. 1906 ließ Busch den Ochsenbrunnen aus Anlass einer Jagd erneuern. In der Folgezeit diente der Brunnen als beliebtes Ausflugsziel für die Kasteler Einwohner. Obwohl der Ochsenbrunnen mehrfach vom Kasteler BMW-Club und von Privatleuten restauriert wurde, befindet er sich heute nicht mehr in optimalem Zustand.

1 Kommentar:

Kasteloni hat gesagt…

Der Römer am Geschichstbrunnen wurde vom Bildhauer Franz Schönberger aus Trier entworfen und modelliert.