Die „Bastion von Schönborn“ am Rheinufer von Kastel wurde 1832 erbaut. In Militärkreisen und auf Planskizzen benannte man sie nach dem Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn (1605–1673). Der Fürst hatte die 1661 eröffnete Schiffsbrücke über den Rhein zwischen Mainz und Kastel errichten lassen. Die „Bastion von Schönborn“ diente als südöstlicher Flankenschutz der zwischen 1830 und 1832 entstandenen Reduit-Kaserne, welche die Schiffsbrücke schützen sollte. Bis zum Bau der festen Straßenbrücke 1885 diente die Bastion als Anlegestelle des so genannten Trajektbootes (Eisenbahnfährschiff) der königlichen Eisenbahndirektion Frankfurt am Main, das dem Verkehr zwischen Mainz und dem Kasteler Bahnhof die Weiterfahrt nach Frankfurt ermöglichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurde in der „Bastion“ zur Kontrolle der niederländischen Schiffe ein niederländischer Offizier stationiert und nach ihm als „Haus Zorg“ bezeichnet. Im Erdgeschoss richtete man eine Schalterabfertigung für Frachtgenehmigungen ein und in der 1948 aufgestockten ersten Etage ein Visumbüro mit Wohnung im Dachgeschoss. Als die Militärregierungen in den 1950-er Jahren aufgelöst wurden, zog ein niederländischer Schiffskapitän in die Bastion und zahlte an die Eigentümerin, nämlich die Stadt Mainz, Miete. 1998 kaufte die „Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel 1980“ (GHK) die „Bastion von Schönborn“ und sanierte sie. 1999 wurde die Bastion eingeweiht und mit einem „Kasteler Flößermuseum“, Gastronomie und Biergarten eröffnet. Im Sommer kann man dort in einem kleinen Biergarten draußen sitzen, ganzjährig in zwei Etagen. Oben gibt es die schönste Aussicht auf die Mainzer Rheinfront, die von einem Lokal aus überhaupt möglich ist.
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