Bürgerhaus in Mainz-Kastel

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Mainz-Kastel die Vereine wieder allmählich aktiv und wünschten bald eine neue große Veranstaltungsstätte. Aus diesem Grund beschloss der 1951 gegründete „Kasteler Vereinsring“ in den 1950-er Jahren, zusätzlich zum Eintrittspreis von Vereinsveranstaltungen auch einen „Kultur-Groschen“ zu verlangen, der für dieses Vorhaben dienen sollte. Dies war ein Fingerzeig für die politischen Parteien, sich in Wiesbaden und auf Landesebene für einen Hallenbau in Mainz-Kastel einzusetzen. Der Ortsvorsteher Rolf Karich (SPD) kam damals auf die Idee, mit Hilfe der Binding-Brauerei auf dem ehemaligen Gelände des Hotelrestaurants „Zum Goldenen Anker“ in der Nähe des heutigen Hochkreisels eine Halle zu erbauen. Doch dazu kam es nicht, weil dieses Areal bereits mit der Stadt getauscht worden war und nicht mehr zur Verfügung stand. Eine neue Chance für einen Hallenbau bot sich, als die hessische Landesregierung mit einem Bürgerhausprogramm an die Gemeinden herantrat. Rolf Karich nutzte diese Gelegenheit und stellte 1960 in der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung den Antrag auf Errichtung eines Bürgerhauses in Mainz-Kastel und verhandelte wegen der Landesmittel mit Regierungsrat Kuhnenmünch im hessischen Innenministerium. In der Folgezeit wurden die Kasteler Vereine gebeten, ihre Wünsche über die Gestaltung des Bürgerhauses zu äußern und man schrieb einen Architektenwettbewerb aus. Außer einem Saal für Veranstaltungen sollte das Bürgerhaus auch eine Volksbücherei, die Mütterberatung, eine Altentagesstätte, einen Bereitsschaftsraum für das „Rote Kreuz“, ein Kinderzentrum und eine Kegelbahn enthalten. Während der Rohbauarbeiten überreichte Staatssekretär Schus vom hessischen Innenministerium an den Kasteler Ortsbeiratsvorsitzenden einen Scheck in Höhe von 1,5 Millionen Mark des Landes Hessen für das Kasteler Bürgerhaus, das 1966 eröffnet wurde.
Bürgerhaus Mainz-Kastel, Zenthofstraße 41,
55252 Mainz-Kastel, Telefon 06134/603326